Hartz IV-Reform auch in der Kinder- und Jugendhilfe? Der VPK fordert eine Kurskorrektur bei den Überlegungen zur Reform des SGB VIII.

Bravo

Heute hat der VPK-Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e. V. eine Presseerklärung zur SGB VIII-Reform veröffentlicht. Der VPK fordert eine deutliche Kurskorrektur bei den aktuellen Überlegungen zur Reform des SGB VIII.

Mit deutlichen Worten beschreibt der VPK, was er von den bislang noch immer inoffiziellen Entwürfen des Bundesfamilienministeriums hält. Gar nichts! Interessant ist auch der angestellte Vergleich zur Hartz IV-Reform. Aber lesen Sie doch selbst.

Den vollständigen Pressetext finden Sie hier als PDF-Download.

Wenn Sie zukünftig immer zeitnah auf dem Laufenden sein wollen, können Sie sich hier in unseren SGB VIII – Newsletter eintragen. Ich versorge Sie dann zeitnah mit Infos. Sie erhalten dann auch aktuelle Infos zur anstehenden Fachtagung am 26.10.2016 in Bielefeld unter anderem mit Prof. Dr. Dr. hc Wiesner und Prof. Dr. Gerlach.

Newsletter zur SGB VIII – Reform

Die vollständigen Entwürfe der geheimen Gesetzesreform (Stand 23.08.2016) finden Sie hier.

Auch Dr. Hans-Ullrich Krause trifft mit seiner nachfolgenden Frage den Nagel auf den Kopf (wir berichteten an anderer Stelle):

“Wer um alles in der Welt, hat warum auch immer den Auftrag erteilt, das KJHG/SGB VIII zu reformieren? Ein Gesetz welches sich in der Praxis bewährt hat, ein Gesetz um welches Deutschland weltweit beneidet wird, welches so viel progressive Bewegungen und Veränderungen erzeugt hat und immer noch weiter erzeugt? Ein Gesetz, zu dem sich die Profession der Sozialen Arbeit bekannt hat und das zu konsequenter Qualifizierung zwingt?” Die vollständige Entgegnung zur SGB VIII – Reform finden Sie hier.

Nach wie vor sind die Inhalte des neuen Gesetzestextes  erschreckend:

  1. „Hilfe zur Entwicklung“ wird den Kindern und Jugendlichen zugewiesen und als Rechtsanspruch auf dem Papier bestätigt
  2. „Hilfe zur Entwicklung“ soll im Ermessen des Jugendamtes stehen
  3. Nachrang der Einzelfallhilfe gegenüber infrastrukturellen und niedrigschwelligen Angeboten, von Einzelhilfen gegenüber Gruppenangeboten
  4. Hilfe für Junge Volljährige wird stark eingeschränkt
  5. Weitreichende Abkehr vom Dreiecksverhältnis
  6. und vieles mehr…

Aber lesen Sie doch bitte selbst, wie man mit schönen Worten den Rechtsanspruch auf Hilfe zur Erziehung zurecht stutzt.

Noch immer können Sie sich an der Petition von Michael Kolle beteiligen und sich gegen eine Art Hartz IV-Reform in der Jugendhilfe aussprechen. Der Hamburger Dipl. Sozialpädagoge Michael Kolle wendet sich an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie an den Vorsitzenden des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und fordert dazu auf, die geplante Neufassung des SGB VIII, insbesondere den § 36a (2) und § 41 (2) zu stoppen.

Hier geht es direkt zur Petition.

Neu: Fachtag zur anstehenden Gesetzesreform am 26.10.2016 in Bielefeld.

Bildquellen

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