Sozialraumorientierung im Landkreis Osnabrück am Ende?

Heute berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) über aktuelle Geschehnisse im Zusammenhang mit dem Sozialraumbudgetierungsprozess im Landkreis Osnabrück (siehe auch meinen Blog-Eintrag vom 08. August). Die Angelegenheit wird aus meiner Sicht immer dubioser. Nun sind es 4 Einrichtungen, die sich mit der Reform nicht abfinden wollen und mit Eilanträgen beim Verwaltungsgericht den für Januar geplanten Start des neuen Jugendhilfemodells verhindern möchten. Die Kläger begründen ihr Vorgehen u.a. mit der Verletzung der grundrechtlich geschützten Berufsausübungsfreiheit, da sie nicht zu den vom Landkreis auserwählten Trägern gehören. Der zuständige Kreisrat Matthias Selle teilte der NOZ gestern mit, dass “eine zunächst abgespeckte Version” eingeführt werden soll, falls die Eilanträge beim Verwaltungsgericht Erfolg haben sollten.

Wenn Sie jetzt gerne so ganz genau in Erfahrung bringen möchten, was im Landkreis Osnabrück inhaltlich geplant ist, muss ich Sie leider enttäuschen. Es gibt derzeit kein öffentlich zugängliches Material zu diesem Thema. Da hält sich der Landkreis aus meiner Sicht sehr bedeckt. Älteren Zeitungsberichten kann man aber entnehmen, dass Prof. Dr. Wolfgang Hinte vom Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) der Universität Duisburg-Essen dem Landkreis Osnabrück als Berater zur Seite steht. Daher empfehle ich Ihnen einfach mal die altbewährte Form der Internet-Recherche. Für ganz Neugierige eignet sich folgende Fundstelle im Web: Institutslecture mit Wolfgang Hinte. Hier finden Sie u.a. fünf MP3-Files, die Sie sich unbedingt einmal anhören sollten. Wolfgang Hinte referiert zum Thema “Erzieherische Hilfen zwischen Ökonomie, Recht, Medien und Sozialer Arbeit”. Ein Download lohnt sich definitiv! Einen Fachartikel von Wolfgang Hinte zum Thema “Sozialraumorientierung” können Sie hier als PDF downloaden.

Nachtrag (29.08.2009): Im Pressearchiv des Landkreises Osnabrück habe ich einige wenige Infos und ein paar Tondokumente vom zuständigen Kreisrat gefunden. Hier der Link.