Basteln wir uns gerade ein Überangebot an Erziehungshilfeeinrichtungen? Kommunen unterstützen Umwandlung von UMF-Einrichtungen zu stationären Erziehungshilfeeinrichtungen

Basteln wir uns gerade ein Überangebot an Erziehungshilfeeinrichtungen? Kommunen unterstützen Umwandlung von UMF-Einrichtungen zu stationären Erziehungshilfeeinrichtungen.

Ich frage mich ja schon länger, was aus diesen vielen UMF-Einrichtungen (Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) wird, die 2015/2016 von den freien Trägern geschaffen wurden. Viele Einrichtungen wurden bereits geschlossen. Einige sind auch in die Insolvenz geschlittert. Aber ein Großteil der UMF-Einrichtungen kämpft noch immer ums Überleben. Gründe für den Überlebenskampf gibt es viele. Personal wurde eingestellt, langjährige Mietverträge wurden vereinbart und dann bricht die Flüchtlingswelle für viele unerwartet ab. Was passiert mit den vielen Tausend zusätzlichen Plätzen?

Im Bundesland Sachsen-Anhalt ist man gerade in dieser Sache aktiv. Da wird mal eben mit kommunaler Unterstützung aus einem Asylheim ein Kinderheim gemacht. Hier finden Sie einen interessanten Presseartikel zum Thema.

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) unterstützt das Jugendamt landkreisweit Träger, wenn sie eine UMA-Unterkunft in ein Kinderheim umwandeln wollen:

“(…) Die Behörde wollte (…) die Partner nicht verprellen, die ihr während der Flüchtlingskrise aus der Patsche halfen, indem sie Betten für die nach Anhalt-Bitterfeld zugewiesenen Asylsuchenden bereitstellten. „Moralisch wäre es jetzt schoflig, sie hängen zu lassen“, findet Jugendamtsleiter Peter Grimm.” Den Presseartikel finden Sie hier.

Noch ein Argument wird ins Feld geführt: “(…) Denn ein Kinderheim bedeute gleichzeitig auch Arbeitsplätze. Ist die Zörbiger Einrichtung einmal voll belegt, kümmern sich dort zehn Betreuer um die 16 Kinder.”

Damit Sie mich richtig verstehen, ich bin gerade erst dabei mir eine Meinung zu diesem Thema zu bilden. Wozu führt das, wenn viele andere Öffentliche Träger der Jugendhilfe diesem Beispiel folgen? Entstehen dann Überangebote in den Regionen? Oder ist die Nachfrage nach stationärer Heimerziehung noch immer so groß? Oder sollten andere Jugendämter dem Beispiel aus Sachsen-Anhalt folgen?

Ich würde mich über einen Kommentar von Ihnen freuen.

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