Geschlossene Unterbringung in Niedersachsen kostet ca. 300 EUR am Tag

Nächste Woche soll es soweit sein. Im Landkreis Vechta geht Niedersachsens erstes geschlossenes Heim für kriminelle Kinder (!) an das Netz der Jugendhilfe.

Die Einrichtung der Caritas bietet sieben Plätze für delinquente Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Somit hat die CDU/FDP-Landesregierung eine Vorgabe aus ihrem Koalitionsvertrag aus dem Jahre 2008 umgesetzt: „Für hochgradig gefährdete und kriminelle Kinder und Jugendliche werden wir die geschlossene Heimunterbringung mit erzieherischen und therapeutischen Konzepten umsetzen“. Das Sozialministerium in Hannover suchte im Rahmen einer “beschränkten” Ausschreibung nach einem geeigneten freien Träger der Jugendhilfe.  Vier Interessenten haben sich gemeldet. Die Wahl fiel dann auf das Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth in Lohne, weil dieser Träger „…am wirtschaftlichsten mit den eingesetzten Landesmitteln umgeht“. Das Ressort von Ministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) steuerte ca. eine halbe Million Euro (!) für die Investitionskosten bei. Hier finden Sie einen entsprechen Focus-Online-Bericht. Nur zum Vergleich: In einer staatlichen Vollzugsanstalt (z.B. in Darmstadt) liegen die täglichen Kosten pro Platz bei 79,28 Euro. Hier ein entsprechender Artikel der Berliner Morgenpost.

Nachtrag (26.05.20109):

Auszug aus einer Pressemitteilung des katholischen Trägers: “Wir von der Landesregierung in Niedersachsen hatten nach einer norddeutschen Lösung gesucht und waren vom Konzept des Caritas-Sozialwerks sofort begeistert”, sagte Ursula Aumüller-Roske, Abteilungsleiterin für Familie und Jugend des Niedersächsischen Sozialministeriums, auf dem Infotag zur Geschlossenen intensivtherapeutischen Wohngruppe (GITW) am Freitag (30. April) in Lohne im Landkreis Vechta. “Wir sind der Stadt Lohne und dem Caritas-Sozialwerk sehr dankbar dafür, dass sie sich bereit erklärt haben, diese den Ansprüchen der modernen Sozialpädagogik entsprechende Wohngruppe hier zu verwirklichen”, so Aumüller-Roske weiter.”

Hier finden Sie die Sichtweise des SPD-Landesverbandes-Niedersachsen!