Tabula Rasa im Bereich der Familienanalogie Erziehungsstellen ade? Das Alte beseitigen und einen Neuanfang machen?

Die Telefonanrufe hier im IJOS Institut häufen sich gerade. Erste Landesjugendämter verweigern offensichtlich gerade eine kurzfristige Betriebserlaubniserteilung für Erziehungsstellen bzw. SPLG, wie sie zum Beispiel in NRW genannt werden.

Wenn das mal nicht schon die Vorzeichen der kommenden politischen Entwicklungen im Bereich der Hilfen zur Erziehung sind.

Offensichtlich gehen die betriebserlaubniserteilenden Behörden in einigen Bundesländern davon aus, dass in Kürze das KJSG doch noch kommen wird. In welcher Gestalt auch immer. So könnte man den Koalitionsvertrag ja eigentlich auch lesen. Was meinen Sie?

Hier ein Auszug:

“Wir wollen das Kinder- und Jugendhilferecht auf der Basis des in der letzten Legislaturperiode beschlossenen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes weiterentwickeln. Ziel muss ein wirksames Hilfesystem sein, das die Familie stärkt und Kinder vor Gefährdungen schützt. Das Kindeswohl ist dabei Richtschnur. Die Unterstützung und Stärkung der elterlichen Erziehungsverantwortung bleibt Anspruch und Auftrag der Jugendhilfe. Die enge Kooperation aller relevanten Akteure muss einen stärkeren Stellenwert einnehmen. Dazu gehört auch, dass im Interesse von fremduntergebrachten Kindern die Elternarbeit und die Qualifizierung und Unterstützung von Pflegeeltern gestärkt und gefördert werden. Ausgehend von den unterschiedlichen Bedarfen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Eltern sollen die präventiven sozialräumlichen Angebote gestärkt werden. Die Verantwortung bleibt bei den Kommunen und Ländern. Im Vorfeld einer Gesetzesinitiative werden wir einen breiten Dialog mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe und den Ländern und Kommunen führen. Darüber hinaus sollen Erfahrungen von Beteiligten und Betroffenen mit der Kinder- und Jugendhilfe sowie Familiengerichtsbarkeit gesammelt und systematisch ausgewertet werden. Im Rahmen dieser unabhängigen wissenschaftlichen Begleitung sollen sich betroffene Eltern, Pflegeeltern, Kinder und andere vertraulich äußern können. Wir werden diese Auswertung mit Blick auf systemische und strukturelle Veränderungsbedarfe in das weitere Verfahren mit aufnehmen.

Der gesamte Koalitionsvertrag kann mit Stand vom 07.02.2018 zum Beispiel hier eingesehen und als PDF heruntergeladen werden.

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  • harassment at school,: © Cherries/Fotolia